Rund drei Wochen ist es nun her, dass DaBaby auf dem Rolling Loud Festival in Miami mit Aussagen polarisierte, die von den meisten Stars und Fans als homophob und frauenfeindlich aufgefasst worden waren und weitreichende Konsequenzen für den Rapper aus Charlotte nach sich zogen. So sah er sich in den sozialen Medien umgehend einem Shitstorm ausgesetzt. Wichtige Festivals, wie das Lollapalooza 2021 und Day N Vegas cancelten ihn aus ihren Line-ups. Darüber hinaus kritisierten viele Celebrities, wie Madonna, Elton John oder Questlove von der Gruppe „The Roots“, Jonathan Lyndale Kirk für seine Aussagen, wie DaBaby mit bürgerlichem Namen heißt, scharf.
Ungeachtet zweier öffentlicher Entschuldigungen für sein Verhalten, hat sein Image zweifelsohne in den vergangenen beiden Wochen großen Schaden genommen. Viele Newsportale und Szenekenner sprechen bereits öffentlich vom Ende des Hypes um DaBaby. Anders bewertet 50 Cent die Situation, der sich nun auch in die Debatte einschaltet und sagt, die aktuelle „Cancel Kultur“ werde überbewertet. So gibt der Rapper in einem Interview mit „E!‘s Nightly Pop“ an, er sei zuversichtlich, dass sich DaBaby von dem erlittenen Imageschaden erholen werde. O-Ton: „Ja er wird sich davon erholen, solange er musikalisch liefert. Erinnert euch nur an Chris Brown nach den Vorfallen mit Rihanna. Wie oft wurde er danach gecancelt? 5 oder 6 mal?“Unter dem Strich macht 50 Cent den kometenhaften Aufstieg von DaBaby und eine unzureichendes PR-Training für die aktuelle Situation verantwortlich.
Jackson erklärt: „Er hat gerade erst die Schwelle überschritten, die aus einem einfachen Rapper einen Superstar macht. Das ist eine unsichtbare Grenze. Niemand kommt und macht dich darauf aufmerksam, dass du jetzt in einer anderen Liga spielst und nun an Mainstreamstandarts gemessen wirst. Dass dies bedeutet nicht mehr alles sagen und machen zu können, war DaBaby offensichtlich nicht klar, da ihn keiner seiner PR-Berater darauf hingewiesen hat.“Fifty begründet seine Schlussfolgerung damit, dass die erste öffentliche Entschuldigung von DaBaby offengelegt habe, dass er auf der PR-Seite schlecht beraten wird. Der Kritik anderer Weltstars, wie Elton John und Madonna, entgegnete 50 Cent, dass DaBaby diesen Schwergewichten natürlich nach 2 Jahren im Business nicht viel entgegenzusetzen habe.
50 Cent‘s Schlussfolgerungen erscheinen uns durchaus plausibel. Seine Prognose für DaBaby teilen wir auch, aber unsere Begründung dafür fällt etwas anders aus. So nennt Fifty als wichtigste Voraussetzung dafür, dass DaBaby‘s Karriere den Imageschaden übersteht, seine musikalische Performance bzw. deren Kontinuität. Dabei übersieht er, dass die Aufrufzahlen von DaBaby Songs im letzten halben Jahr kontinuierlich abnehmen. Viele Fans kommentieren unter seinen Videos, dass
seine Musik sie mittlerweile langweile, da sich letztlich alles gleich anhöre. „Tötet den jenigen, der DaBaby mit der Flöte bekannt gemacht hat“ ist ein aktuelles Meme in den Sozialen Medien, dass auf diesen Trend reagiert. Technisch sah sich DaBaby bereits sehr früh in seiner Karriere dem Vorwurf ausgesetzt, er beherrsche nur einen Flow. Wer DaBaby aber schon vor seinem Durchbruch vor rund 2 Jahren kannte, weiß dass er durchaus mehr in seinem Repartoire hat, als den einen Flow.
Der Song „Fortune“ für den DaBaby – damals noch als Baby Jesus unterwegs – ein Feature mit Boosie Badass einkaufte, zeigt dies eindrucksvoll. Eine andere Tatsache spricht allerdings dafür, dass wir uns noch lange an DaBaby und seiner Musik erfreuen dürfen und Mr. Kirk – komme was wolle von Musik leben kann - sein Label „Billion Dollar Baby Entertainment“. Bereits zu Anfang seiner Karriere hat er dieses gegründet und damit Künstler wie Stunna4Vegas oder Rich Dunk aufgebaut, die mittlerweile .hnlich hohe Reichweiten erzielen, wie DaBaby selbst.