Für gewöhnlich ist Ghostwriting ja ein Thema, das Rapper gerne skippen, da seine Texte nicht selbst zu schreiben immer noch irgendwie negativ behaftet ist. Auch wenn in Realität 90 Prozent der erfolgreichen Rapper heute ohne ein Heer an Producern, Songwritern und vielen anderen Supportern, gar nicht in der Lage wäre, ihre Fans innerhalb kürzester Zeit mit Musik und anderem Content zu versorgen. Algorithmen geben die Taktung vor, in der Content präsentiert werden muss – auf denn meisten Social Media Plattformen sind das aktuell durchschnittlich 4 Videos/Posts pro Tag. Wer mit diesem Tempo nicht Schritt halten kann, ist nicht länger relevant und verschwindet schnell vom Radar. Die Folge ist, dass der heutige Anspruch der Fans – täglich neuen Content seiner Lieblingskünstler zu sehen - nur über Outsourcing bedient werden kann. In anderen Businessbereichen ist das bereits schon länger Praxis. Warum sollte diese Entwicklung vor dem Rapbusiness halt machen?
In dieser Woche gibt der Rapper Animus seltene Einblicke in die Praxis im Rapbusiness redet offen über seine Tätigkeit als Ghostwriter und auch darüber, wieviel er für seine Dienste nimmt.
Animus
Absolut jeder Rap-Fan weiß, dass Animus lyrisch betrachtet ein Monster ist. Selbst die Beef-Gegner des Heidelbergers geben ihm Credits sein Talent als Songschreiber. Nicht umsonst hören die Leute ihn genau dann an meisten zu, wenn er einfach seine Lyrics für sich sprechen lässt.
Seine „Hast du Bars?!“-Reihe entpuppte sich als sein erfolgreichste Projekt als Solokünstler. Zurzeit geht der 34-Jährige zudem auf Tiktok viral, in dem er schlichtweg vor das Mikrofon tritt und rappt. Das legendäre JamFM-Exclusive, das schon auf Youtube Millionen Klicks sammelte, geht derzeit auf der Plattform viral und sammelte in 3 Tagen rund 800.000 Aufrufe.
Songwriting
Dieses Talent für Texte will Animus ab sofort auch für andere Künstler gewinnbringend einsetzen. Wie der Rapper schreibt, hat er als Songwriter für andere Musiker bereits 150 Millionen Streams erzielt. Und das nicht nur im Bereich Rap, sondern auch für Pop und RnB-Artists. Diesen Geschäftszweig will er jetzt noch weiter ausbauen und gibt preis, wie viel Geld er für einen Song verlangt und was seine Vorstellungen von einer erfolgreichen Zusammenarbeit sind.
Animus über seine Songwriting-Tätigkeit
„Ich habe als Songwriter für Rap/Pop/RnB Künstler/innen mittlerweile über 150 Millionen Streams generiert. Ich werde oft kontaktiert, ob ich was schreiben kann und was die Voraussetzungen sind. Darum hier paar Worte dazu.
1. Muss ich den/die Künstler/in und die Vision in irgendeiner Form verstehen. (…) Wenn ich absolut nichts mit dem Artist anfangen kann, dann sei mir nicht böse, werde ich dankend ablehnen.
2. Preise. Ich ernähre mit meinem Job als Songwriter meine Familie, daher sollte klar sein, dass ich nicht umsonst arbeite. (…) Preise belaufen sich zwischen 2.500 – 3.000 Euro je nach Aufwand pro Song. (Strophe & Hook) Nur einer Strophe oder Hook: 1.000 – 1.500 Euro. Wenn du einfach einen fertigen Song hast, den ich korrigieren soll, dann sind es 1.000 – 1.500 Euro je nach Aufwand. (…)
PS: Bitte versteht, dass das finanzielle von Anfang an geklärt werden muss. Ich habe in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen gemacht, bei denen ich im Voraus gearbeitet habe. (Geschrieben, Studio gemietet, dies das) Und danach meinem Geld hinterherrennen oder es sogar per Anwalt einklagen musste. Ich habe keine Nerven mehr dafür und es auch nicht mehr nötig, meinen Kopf mit sowas zu f*****. Daher wird erst bezahlt und dann gearbeitet.“
Hier seht ihr den Post: