top of page
#wallpaperforyourphone_edited_edited_edited.jpg

Bushido: “Alle realen Gangster-Rapper sind nicht erfolgreich”

Aktualisiert: 2. Dez. 2021


Das Bild zeigt Rapper Bushido. Es ist nur sein Gesicht zu sehen und er trägt einen Vollbart

“Heute bin ich wahrscheinlich ein nettes Arschloch”: Bushido spricht im Interview mit Falk Schacht über seine Familie, Vergangenheit und Kindheitstraumata, Therapie und den Unterschied zwischen Anis Ferchichi und der Kunstfigur Bushido. Er erklärt den den Weg von seinem damaligen bis zu seinem heutigen Ich und wie er Menschen und das deutsche HipHop-Game zu seinen Gunsten manipuliert hat. Vor allem der Wandel vom Gangster-Rapper zum Familienvater unter Polizeischutz wird von diversen Deutschrap-Anhängern kritisiert –Bushido erläutert, wie es dazu gekommen ist.


Eine Aussage des „Künstlers“ wiederholt sich im Laufe des Interviews immer wieder: Die Rapwelt sei für ihn nicht real. Auch deshalb gehe dem Familienvater Beef größtenteils nicht nahe. Ganz im Gegenteil: Er belustigt ihn. “Ich kann Kritik nicht ernst nehmen, wenn persönliche Interessen dahinter sind”, so Bushido. Als er kurz die Auseinandersetzungen zwischen Fler und ihm anschneidet, fügt er hinzu: “Ich mache absichtlich genau so weiter”, und spricht dabei seine eigenen Sticheleien an. Er wüsste, dass dies seinen Gegenüber triggern und “jedes Ende auf ihn finden” würde. Bushido sehe sich selbst am längeren Hebel, wenn es um Hater geht: “Die jucken mich nicht die Bohne. […] Ich würde mich niemals bei denen entschuldigen.” Was er nicht erwähnt ist, dass er zwar gut darin ist auszuteilen, aber nicht darin einzustecken, was mit Blick auf seine nun offenliegende Lieblingsrolle als Clan-Prostituierter schon verwundert.


Auf der anderen Seite bedeutet diese Irrealität für ihn aber auch das Unterscheiden zwischen Bushido und seinem eigentlichen Selbst, Anis Ferchichi.“Es ist wichtig auch mal nach Hause zu gehen und dann eben nicht der perfekte Typ zu sein, schwach zu sein, sich hinzusetzen und zu sagen: ‘Ich kann gerade nicht'” so der Rapper. Er habe heute nicht mehr den wirtschaftlichen Druck, das Image der Kunstfigur Bushido aufrechtzuerhalten. Auch deshalb äußere er sich mittlerweile offen gegen homophobe oder polizeifeindliche Aussagen, welche früher fester Bestandteil seines Rufes waren. Die Dokumentation “Unzensiert – Bushido’s Wahrheit” diene unter anderem dazu, dass Hörer*innen sich über den Menschen hinter dem Rapper informieren und erkennen können, dass das zwei Personen mit unterschiedlichen Werten seien. Die Kunstfigur soll weiterhin bestehen können, Bushido möchte privat jedoch gleichzeitig einen guten Einfluss auf seine Kinder haben und als Vorbild fungieren.


Zu Aggro Berlin-Zeiten sei ebenfalls niemand hundertprozentig real und auch deshalb sei sein damaliges Image so wichtig gewesen:“Alle realen Gangster-Rapper sind nicht erfolgreich. […] Entweder sind Rapper so unerfolgreich, dass sie halt einfach komplett ehrlich sein können […] oder, sie haben so viel zu verlieren und können sich gar nicht der Wahrheit stellen.” Bushido zeigt sich mittlerweile jedoch ehrlich und habe sich laut eigener Aussage vor der Öffentlichkeit“nackt ausgezogen”. Dennoch beantwortet er die Frage, was er auf seinem kommenden Album machen würde, mit“Mütter ficken”, was darauf schließen lässt, dass Fans weiterhin Gangster-Rap erwarten können. Wie also der wirtschaftliche Erfolg seiner Musik in Folge des offenen und ehrlichen Umgangs mit eigenen psychischen Problem, Verletzlichkeit, Zusammenarbeit mit der Polizei und der allgemeinen, im Gegensatz zu dem einstigen Gangster-Image, komplett konträren Darstellung der eigenen Person aussieht, wird sich in Zukunft zeigen. Eins steht für Bushido jedoch fest:“Die Musik wird das erste sein, was dann irgendwann auch ihr Ende finden wird.”


Für uns bei KlickBoom steht fest - Bushido ist sicher vieles, aber eben nie was er behauptet zu sein. Von Selbstreflexion und -kritik findet sich erwartungsgemäß auch in diesem Interview keine Spur. Wie auch ohne Rückgrat. Stattdessen ist er bemüht jene Straßenreputation, die er versucht hat über die Nähe zu den Abou Chakers aufrechtzuerhalten, anderen Rappern abzusprechen, um daraus für sich weiter eine Daseinsberechtigung im Gangsterrap herzuleiten. Dabei dürfte heute jedem klar sein, dass weder die Kunstfigur Bushido noch Anis Ferchichi irgendwann für etwas gestanden haben, das auch nur ansatzweise bewundernswert ist. Wer den selbsterklärten Frauenschläger, der sich heute hinter Polizei und Familie versteckt, immernoch feiert, steht Bushido hinsichtlich Armseligkeit in nichts nach.


Auch in aktuellen Dokus und Interviews macht Bushido, was er immer schon getan hat. Er lutscht in Laufhausnuttenmanier bei den jenigen, die seine traurige Existenz sicherstellen und windet sich wie eine Made aus der Verantwortung, anstatt seinen Mann zu stehen. Mit den Abou Chakers im Rücken, war er ganz groß darin, andere zu bedrohen, abzuziehen und zu übervorteilen. Als ihm das, selbstverschuldet, ansatzweise selbst zu teil wird, sucht er Schutz bei der Polizei, die er stets in seinem Texten diffamiert hat, um sein Fake-Gangster-Image aufrecht zu erhalten. Alles was er sich aufgebaut hat, basiert darauf. Ohne die Narrenfreiheit, die er durch den Schutz des palästinensichen Clans genoss, hätte jeder halbwegs harte Rapper diesem Trauerspiel bereits sehr früh ein Ende gesetzt. Sein erster Diss wär sicherlich auch sein letzter gewesen. Letztlich konnten selbst die Abou Chakers die Mogelpackung Bushido nicht mehr davor bewahren, von anderen Rappern vorgeführt zu werden, wie der Beef mit Kollegah und Farid Bang zeigte. Der Bruch mit Arafat ergibt sich nur aus dieser Tatsache. In der Folge versuchte Bushido – in bester Prostituiertenmanier – mit den Remmo´s in der Hoffnung anzubendeln, seinen Status der Unantastbarkeit wiederherzustellen und gleichzeitig weniger seiner Einnahmen abgeben zu müssen. Wie kläglich dieser Versuch scheiterte, ist jedem bekannt.


Der gesamte Erfolg von Bushido basiert auf Raptexten, die er nicht selbst schreibt und einem eingekauften Image, mit dem die Kunstfigur Bushido, wie sich aktuell zeigt, auch nichts zu tun hat. Nun unter Polizeischutz immer noch zu versuchen, dieses Image auf Krampf aufrecht zu erhalten, zeigt einmal mehr wie erbärmlich Bushido wirklich ist. Bushido ist weder Gangster noch Rap, er ist nicht einmal ein Mann, da ein Mann sich in keiner Lebenssituation hinter seiner Frau und seinen Kindern verstecken würde, um die Konsequenzen seines Handelns nicht tragen zu müssen.


Quellen: 16bars.de, KlickBoom Entertainment
 
 
bottom of page