Die Vorgeschichte
Der Ausgang des ersten Prozesses, war für den 187 Rapper ein Worst-Case-Szenario. Er wurde zu mehr als eineinhalb Jahren Gefängnis und einer hohen Geldstrafe verurteilt. Gzuz und sein Rechtsbeistand entschieden sich daher schnell in Berufung zu gehen, um dieses Urteil anzufechten. Leider nahm auch die Berufung zu Anfang keinen wirklich positiven Verlauf für den Hamburger. Diesmal wurde ihm aber nicht ein befangener Richter zum Verhängnis, sondern er selbst dadurch, dass er gegen gerichtliche Auflagen verstieß, was die Aussichten darauf, die Strafen im aktuellen zu verringern, deutlich verschlechtert. Nun scheint die Verhandlung aber wieder einen besseren Verlauf für Gzuz zu nehmen.
Der aktuelle Berufungsprozess
In der aktuellen Verhandlung geht es um ein Urteil aus 2020. Nach diesem würde ihn eine 1,5 Jahre lange Haft- und eine Geldstrafe in Höhe von 510.000 Euro erwarten. Der Hamburger Rapper hatte Berufung gegen dieses Urteil eingelegt. Aktuell scheint es für ihn im Berufungsprozess auch wieder besser zu laufen – das findet sogar seine Freundin. Positiv auf Gzuz' finales Urteil könnten sich nun die Aussagen diverser Zeugen auswirken, die den Rapper entlasten.
Zeugen sagen vor Gericht für Gzuz aus
Das Urteil aus 2020 bezieht sich auf eine Tat vor 2 Jahren, bei der Gzuz an einer Tankstelle versucht haben soll, eine Sauerstoffflasche aus einem Rettungswagen zu klauen. Die Zeugin, eine heute 22-jährige Rettungssanitäter-Praktikantin, erklärte vor Gericht, dass Gzuz gar nicht hätte wissen können, wo sich die Sauerstoffflasche im Wagen befand. Ein Diebstahl halte sie daher für unwahrscheinlich.Allerdings hätten sie und ihr Team sich durch Gzuz, der sie bedrängt und beleidigt haben soll, bedroht gefühlt. Der Rapper entschuldigte sich daraufhin bei ihr. Bei ihren Kollegen hätte er das laut Berichten bereits schon gemacht. Damit sei die Sache für die Zeugin erledigt.
Darüber hinaus ging es um den Besitz von Marihuana und einer großen Menge Nike-Sneaker. Hier kam der ehemalige Personal Trainer von Gzuz zu Wort, der als Zeuge im Gericht erklärte, dass er damals bei dem Rapper lebte und Verantwortung für die Sneaker und Drogen übernahm. Als Beweis präsentierte er dem Gericht Instagram Fotos, auf denen er die besagten Schuhe trägt. Zudem gab der Zeuge an, dass Gzuz seines Wissens nach nur selten Gras rauche.
Körperverletzung an Fan: Zeugin sagt erneut aus
Ebenfalls Gegenstand der Verhandlung war der Vorwurf einer Körperverletzung, im Rahmen derer Gzuz einem weiblichen Fan ins Gesicht geschlagen haben soll. Das mutmaßliche Opfer soll Gzuz damals bedrängt haben, sich mit ihr fotografieren zu lassen. Der Rapper soll ihr daraufhin ins Gesicht geschlagen haben. Dieses Mal sagte die Freundin des Opfers aus und erklärte, dass Gzuz lediglich das Handy ihrer Begleitung wegschlagen wollte und dabei versehentlich ihr Nase traf. Der 187er hätte sich dann mehrmals entschuldigt und auch bereits Schmerzensgeld an den verletzten Fan gezahlt. Im Gericht entschuldigte sich Gzuz auch bei der aussagenden Freundin.
„Nicht meine glorreichste Stunde“: Gzuz über Drogenkonsum bei Gerichtsverhandlung
Gzuz äußerte sich auch zu seiner psychischen Verfassung und erklärte vor Gericht, dass er "Alkohol, Marihuana und Kokain" konsumieren würde. Bei einem Verhandlungstermin im ursprünglichen Prozess sei er alkoholisiert gewesen. Er zeigt sich einsichtig und gibt zu, dies sei nicht seine "glorreichste Stunde" gewesen. Ein Psychiater war ebenfalls anwesend und bewertet nun Gzuz' Verfassung, die sich unter Umständen strafmildernd auswirken könnte.