Im aktuellen Krieg um das heißeste Album 2021, der bis dato zwischen den beiden Supermächten Kanye West und Drake ausgetragen wird, tritt nun ein dritter, mächtiger Akteur auf den Plan: K. Dot! Während sich Drake und Kanye aktuell mit Dreck bewerfen und gemeinsam austesten, wie strapazierfähig die Geduld ihrer Fanbases ist, überspringt Kendrick die Gossip-Phase und schießt scharf. Kanye nennt er dabei sogar namentlich, während er andere Rapper, die ihm scheinbar nicht einmal eine persönliche Nennung wert scheinen, im Vorbeigehen lyrisch penetriert. Der Rahmen dafür ist seine aktuelle Single „Family Ties“, die er gemeinsam mit seinem Cousin Baby Keem kürzlich veröffentlichte.
Nach K. Dots Versen zu urteilen, ist er mehr als zuversichtlich, damit nicht nur Ye´s Album, sondern auch alle anderen Top-Rapper-Projekte, die wir dieses Jahr erwarten dürfen, in den Schatten zu stellen. Ungefähr in der Mitte des Tracks – der Produktionen von Cardo, Outtatown, Roselilah, Jasper Harris, Frankie Bash und Deats beinhaltet – macht Lamar deutlich, dass er nach der Krone greift und dabei keine Gefangenen macht. Er rappt:
„Muthafuck that album, fuck that single, Burn that hard drive (Burn that shit)/Ain’t nobody safe when I come up killin’ everybody that’s outside (Who you with?)/Yeah, Kanye changed his life, but me, I’m still an old school Gemini (Lil’ bitch)/Let me jump in this bitch.”
Fans wetten aktuell bereits darauf, wer sein Album zuerst veröffentlicht – Drake, Kendrick Lamar oder Kanye West. Den aktuellen Releasetermin, heute, hat Ye bereits verworfen und dafür eine dritte Listening-Party angesetzt. Drake wollte sein Album „Certified Lover Boy“ bereits im Januar diesen Jahres droppen, hat den Release aber ebenfalls mehrfach verschoben. Die Fans von Kendrick Lamar warten bereits seit mehr als vier Jahren auf ein neues Album. Die Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels machte Lamar seinen Fans in dieser Woche, als er sein letztes Album in
Zusammenarbeit mit dem Label TDE ankündigte.
Während der Ye/Drizzy-Beef vorwiegend durch verschobene Releasetermine und Gossip in den sozialen Medien glänzt, kommt mit Kendricks Eintritt zwar endlich mehr Substanz ins Spiel. Kollateralschaden in diesem Konflikt sind aber vor allem die jeweiligen Fanbases. Kendricks nicht ausgenommen. Der Haupttreiber im Beef zwischen Drake und Kanye scheint neben Marketing vor allem eine Riesenportion Unsicherheit. Das Hin- und Her riecht mehr nach Angstfurz als nach King. Bleibt zu hoffen, dass mit der verschärften Konkurrenzsituation durch K. Dot nicht nur das
Marketing beflügelt wird, sondern auch das musikalische Niveau und wir uns auf drei kranke Alben freuen dürfen, die neue Standards setzen.